Moore als Archive der atmosphärischen Deposition

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Benutzt man Scandium oder Zirkonium als Referenzelement, dann kann die lithogene Komponente der gemessenen Metallkonzentration auf folgende Weise bestimmt werden:

[Metall]lithogen = [Sc]Probe x ([Metall] / [Sc]lithogen

 

Der Wert für [Sc oder Zr]lithogen wurde aus der durchschnittlichen Zusammensetzung der Erdkurste entnommen (Wedepohl,1995).

 

Ist die lithogene Komponente abgeschätzt, dann läßt sich der anthropogene Anteil folgendermaßen berechnen:

[Metall]anthropogen = [Metall]total - [Metall]lithogen

 

Der anthropogene Anteil der Metalle in einem Torfprofil kann dann über die Tiefe eines Kerns integriert werden, um die Menge des gesamten anthropogenen Metalls pro Flächeneinheit der Mooroberfläche zu bestimmen. Dazu wir die Menge des anthropogenen Metalls (MetallA) in µg pro untersuchte Torfscheibe folgendermaßen berechnet:

MetallA = [Metall]anthropogen x Dichte [g/cm3] x Volumen [cm3]

 

Daraus kann dann die kumulative Masse des totalen anthropogenen atmosphärischen Metalls bestimmt werden, indem man einfach die Masse des anthropogenen Metalls in jeder Scheibe des Bohrkerns in Abhängigkeit von der Tiefe aufsummiert.

(MetallA)T= Summe (MetallA)i ; für alle i = 1 bis i = n

 

Die so berechnete kumulative Belastung gilt für eine Oberfläche von 100 cm2, die in unserem Falle der Oberfläche des Bohrkerns entspricht. Um die Menge des anthropogenen Metalls zu bestimmen, die pro Quadratmeter auf der Mooroberfläche abgelagert wurde, wir dieser Wert dann mit dem entsprechenden Faktor multipliziert.

 

Kumulative anthropogene Bleieinträge (in g/m2)

in Europa
in Europa
in der Schweiz (aus Shotyk et al. 2000, Sci. Total Environ. 249, S. 293)
in der Schweiz (aus Shotyk et al. 2000, Sci. Total Environ. 249, S. 293)